Campusgrün Bundesverband verurteilt die Verschärfung des Asylrechts

Der Bundesrat beriet heute in seiner 925. Sitzung über das durch den

Bundestag bereits verabschiedete „Gesetz zur Einstufung weiterer Staaten

als sichere Herkunftsstaaten und zur Erleichterung des

Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Ausländer“, welches

eine Erweiterung der im Asylrecht aufgezählten, sogenannten „sicheren

Drittstaaten“ um Serbien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina beinhaltet.

Der Bundesrat stimmte für die Annahme. Campusgrün, der Bundesverband

grüner und grün-alternativer Hochschulgruppen, verurteilt diese

Zustimmung zu diesem Gesetzesvorhaben aufs Schärfste.

 

„Dieser unmenschliche Beschluss, stellt den vorläufigen Schlusspunkt in

einer gefährlichen historischen Entwicklung dar. In den letzten 30

Jahren wurden immer weitere Verschärfungen des Asylrechtsbeschlossen und

das im Grundgesetz Art. 16 ursprünglich festgehaltene Grundrecht auf

Asyl für politisch Verfolgte bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht.“,

betont Larissa Janz, Bundessprecherin von Campusgrün. „Die Deklarierung

Bosnien-Herzegowinas, Mazedoniens und Serbiens als sichere

Herkunftsländer ist eine Farce, da gerade Sinti und Roma in diesen

Ländern nach wie vor unter Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt zu

leben haben.“

„Auch wenn im jetzt gefundenen „Kompromiss“ eine Verbesserung der

Situation, der hier lebenden Flüchtlinge angestrebt wird, kann es nicht

sein das die einen Flüchtlinge gegen die anderen ausgespielt werden und

damit Menschenleben gegeneinander aufgewogen werden.“ kritisiert Ricarda

Lang, Bundessprecherin von Campusgrün, „Es kann außerdem nicht sein,

dass Dinge die Selbstverständlich sein sollten nun für einen Kuhhandel

missbraucht werden; das ist ein Schlag in das Gesicht für alle

Flüchtlinge und die vielen Menschen aus der Zivilgesellschaft, die ihnen

ehrenamtlich helfen, um die teils unerträglichen Zustände, in denen

Flüchtlinge in Deutschland zu leben gezwungen sind, zu verbessern.“

„Hinzu kommt, dass die Drittstaatenlösung schon in ihrem Grundkonzept

das individuelle Recht auf Asyl unterbindet, und deshalb den

Grundsätzen einer grünen Politik widerspricht.“, erläutert André

Müller, Pressekoordinator von Campusgrün. „Die Zustimmung der Grünen aus

Baden-Württemberg ist dementsprechend eine Schande. Wir setzen uns für

ein allgemeines Umdenken in der Asylpolitik ein. Denn Asyl ist keine

Verhandlungssache, sondern ein Grundrecht“.

 

Mit dreundlichen Grüßen

André Müller